Wien, das historische Zentrum der Habsburgermonarchie, erlebte im Dreißigjährigen Krieg mehrere Belagerungen, unter anderem von den Schweden, und 1683 wiederum von den Osmanen. Diese kriegerischen Konflikte prägten die Stadt und hinterließen Spuren in den kirchlichen und städtischen Aufzeichnungen, in denen auch die Kriegswirren und die Zerstörungen vermerkt wurden. Nach der entscheidenden Niederlage der Osmanen erlebte Wien im 18. Jahrhundert, insbesondere unter Kaiserin Maria Theresia und ihrem Sohn Joseph II., eine außergewöhnliche kulturelle, wirtschaftliche und städtebauliche Blütezeit. Diese Periode brachte zahlreiche Reformen und den Ausbau der Stadt, wobei die Schaffung neuer Straßen und öffentlicher Gebäude von großer Bedeutung war.
Im Jahr 1848 war Wien der Schauplatz einer revolutionären Bewegung, als Bürger und Arbeiter gegen die monarchistische Herrschaft kämpften und für mehr liberale Rechte eintraten. Damals zählte Wien bereits rund eine halbe Million Einwohner. Die Revolution und die gesellschaftlichen Veränderungen führten zu einer politischen Neuordnung der Monarchie. 1873 fand in Wien die Weltausstellung statt, die die Stadt als kulturelles und industrielles Zentrum der österreichisch-ungarischen Monarchie präsentierte, jedoch in eine Wirtschaftskrise mündete.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, bedingt durch die starke Zuwanderung aus verschiedenen Teilen des Habsburgerreichs, hatte die Bevölkerung Wiens bereits die heutige Marke von über zwei Millionen erreicht. Etwa 11 Prozent der Bevölkerung waren jüdischer Abstammung. Die vielfältige Bevölkerungsstruktur verlieh Wien zur Jahrhundertwende eine multikulturelle Prägung verlieh. Die Stadt galt als eine der modernsten Metropolen Mitteleuropas und war damals eine der größten Städte Europas, ja der Welt. Doch der Erste Weltkrieg brachte schwere wirtschaftliche und soziale Krisen, und Wien erlebte nach dem Krieg eine drastische Veränderung, als es zur Hauptstadt der neu gegründeten Republik Österreich wurde, deren Grenzen deutlich kleiner waren als zuvor.
Wer sich mit Wiens Geschichte beschäftigt, sollte sich nicht scheuen, umfassend auf die vielfältigen historischen Quellen zugreifen, die die städtische Entwicklung und die sozialen Umwälzungen der letzten Jahrhunderte dokumentieren.

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